Projekt entwickelt 2008-2009 auf Wunsch der Stadt Bad Tölz, 2009 vom Stadtrat abgelehnt.

Bad Tölz Tölzer Quellen – Projektidee:

Zentrale Anlage, die von allen Übernachtungsgästen genutzt werden kann

Gemeinsame Anlage statt viele kleine Anlagen ermöglicht Skaleneffekte

  • Investitions- und Marketingimpuls für Gesundheitsstandort „Bad Tölz“
  • Mehr Gäste auch bei schlechtem Wetter und in saisonalen Randzeiten
  • Längere Aufenthaltsdauer durch verbessertes Angebot
  • Gastgeber können Investitionen auf „Beherbergung“ konzentrieren

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Innovatives, neues Angebot das in „Nachbarschaft“ so nicht existiert, und gleichzeitig auf Tradition von Bad Tölz aufbaut

  • Medizinisch nachweisbare Effekte
  • Stressabbau dank Tölzer Quellen (auch bei Kurzaufenthalt)
  • Jodwasser – heilsame Effekte
  • Neues Angebot mit klar definiertem Nutzen

Ablauf der Entscheidungsfindung:

Januar 2008: Beginn der Arbeitsrunde „Quo Vadis“ mit 15 Teilnehmern von Badeteil, Stadt, Marktstrasse, Wirtschaft und Tölzer Kurier. An insgesamt neun Treffen zu jeweils 3-4 Stunden sowie individuellen Terminen der verschiedenen Arbeitsgruppen soll die touristische Zukunft von Bad Tölz entwickelt werden.

April 2008: Präsentation der Arbeitsgruppe „Sport und Freizeit“, mit dem Konzept einer gemeinsamen Wellness-Infrastruktur für alle Beherberungsbetriebe, um die Kräfte zu bündeln (Protokoll 23.4.2009)

Juli 2008: Auf Wunsch der Gruppe Quo Vadis Präsentation eines Konzepts „Tölzer Quellen“ (Protokoll 23.7.2008) als gemeinsame Wellnessanlage. Projekt wird im Tölzer Kurier vorgestellt. Keine weiteren Schritte.

Januar 2009: Vorstellung der Ergebnisse Quo Vadis durch Herrn Pelikan. Grossteil der Teilnehmer vermissen ein grosses Thema, um Bad Tölz touristisch weiter zu bringen, Projekt gemeinsame Wellness-Anlage soll aufgearbeitet werden. Herr Hilgarth von der Firma Sitec bietet an, eine unabhängige Studie mit EUR 5.000 zu finanzieren. Hintergrund: die Lebensqualität von Bad Tölz sei sehr wichtig gewesen für die Ansiedlung von Sitec, und das Alpamare sei wesentlicher Teil dieser Lebensqualität. Dafür wäre er auch bereit, mehr Gewerbesteuer zu bezahlen. Herr Gössl (Dt. Jugenherbergsverband, Bayern) argumentiert ebenfalls für eine Stärkung des Alpamare – Einrichtung sei sehr wichtig für Ansiedlung der Jugendherberge, das Alpamare eine sehr starke Marke und Attraktion für Bad Tölz

April 2009: Die international tätige Innsbrucker Firma Edinger Tourismus Beratung wird durch Kurdirektor Pelikan mit Erstellung eines Gutachten beauftragt. Ergebnis:

  • Das Projekt Tölzer Quellen ist für Bad Tölz sehr wichtig und förderungswürdig, es habe eine Impulsfunktion für weitere Investitionen von Beherbergungsbetrieben.
  • „Einzelwirtschaftlich betrachtet stellt das Projekt bzw. die erforderliche Investition ein enormes Risiko für den Unternehmer dar, die Investition kann aus dem Betrieb heraus nicht verdient werden.“
  • Was passiert wenn nichts passiert: äusserst negatives Signal für Tourismuswirtschaft in Bad Tölz. „Es kann davon ausgegangen werden, dass Bad Tölz weiter an Attraktivität und Wettbewerbsstärke verliert und auch zukünftig Betten und Nächtigungen einbüßt. Es ist weiters davon auszugehen, dass eventuelle Investoren in touristische Einrichtungen ihre Absichten überdenken bzw. fallen lassen bzw. wird es schwer sein, potentielle Neu-Investoren zu finden.“

Juni 2009: Präsentation des Konzepts „Tölzer Quellen“ vor dem Stadtrat. Auftrag des Stadtrats (22 zu 2 Stimmen) an die Verwaltung, insbesondere Haushalts- und EU-rechtliche Detailfragen, zu klären. Desweiteren sind die weitere Planung, das Betriebskonzept, Ausstattung, Betriebsgarantie und die Investitionssicherheit im Einzelnen zu prüfen und mit der Jod AG abzuklären.

Juli 2009: Termin von Stadt und Jodquellen AG beim Wirtschaftsministerium, um EU-rechtliche Frage abzuklären. Nach Einschätzung von Wirtschaftsministerium und aufgrund von Erfahrungen mit ähnlichen Projekten kann das Projekt unterstützt werden. Termin Jodquellen AG mit Herrn Forster, um Zeitplan und Planungsaufgaben zu besprechen. Für den Stadtrat sollen Illustrationen ausgearbeitet werden. Die Jodquellen AG weist auf die hohen Kosten für die Erstellung der Planunterlagen hin, insbesondere vor dem Risiko eines Scheiterns des Projekt. Herr Forster sichert zu, sich in einem solchen Fall für eine Lösung einzusetzen. Die Stadt beauftragt die Rechtsanwaltskanzlei Rödl & Partner, Nürnberg mit der Ausarbeitung eines Gutachtens zur Frage, ob das Projekt Tölzer Quellen in kommunal-, beihilfe- und vergaberechtlich zulässiger Weise durch die Stadt unterstützt werden kann.

Vorstellung des Projekts in Stadtratsklausur vom 13. Oktober durch Architekten Bibi und Palutek, wie Ende Juni durch Stadtrat beauftragt. Herr Forster kommuniziert, dass nach Aussage der Kanzlei Rödl & Partner es auch andere Möglichkeiten als eine direkte Beteiligung gäbe, um das Projekt finanziell zu unterstützen. Brief an Fraktionsvorsitzende (20.10.2009) zum Thema Beteiligung und Betriebssicherheit

Am 27.10.2009 Ablehnung des Projekt durch Stadrat mit 6 zu 18 Stimmen. Die Planungskosten der Jodquellen AG (über € 100.000) wurden entgegen expliziter Vereinbarung nicht erstattet.